Schweizer fahrende haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Auch heute begegnen sie noch mancher Ablehnung. Die Zigeunerkulturwochen werben für die eigene kulturelle Identität.
Jenische, Sinti, Roma und andere Fahrende waren vom Zweiten Weltkrieg gleich in mehrerer Hinsicht betroffen: zum einen wurden sie verfolgt und in den Konzentrationslagern ermordet, zum anderen sahen sie sich in der Schweiz der Aktion «Kinder der Landstrasse» gegenüber. Zwischen 1926 und 1973 wurde unter dem Mantel der halbstaatlichen, heute noch aktiven Stiftung Pro Juventute angegliederten Institution versucht, in der Schweiz die Fahrenden als Minorität zum Verschwinden zu bringen. Dieses Projekt der Pro Juventute, welches in jüngster Zeit von Historikern stark kritisiert wurde, hatte zum Ziel, den Fahrenden die Kinder wegzunehmen und in Schweizer Familien oder Heimen unterzubringen.
Auch schwierige Gegenwart.
Wenn auch die Gegenwart im Vergleich zur Vergangenheit einfach erscheint, so haben die Fahrenden in der Schweiz auch heute gegen zahlreiche Widerstände anzukämpfen. Noch immer fehlen Stand- und Durchgangsplätze. Ausserdem gibt es für die Kinder in der Schule Schwierigkeiten. Da jeder Schweizer Kanton ein eigenes Schulsystem hat, ist es für die herumreisenden Kinder kaum möglich, kontinuierlichen Unterricht zu bekommen. Da sind noch einige Hürden zu nehmen. Auch sind noch viele Vorurteile in den Köpfen der sesshaften Schweizer verankert.
Die Fahrenden, welche mit dem Kulturzentrum reisen, möchten aktiv helfen, die alten Vorurteile bei den Sesshaften abzubauen.
Sie präsentieren hier ihre Kultur in Form von Arbeit und musikalischer Unterhaltung.